10 Fragen an… Ante Spittler von Moss

Startup Steckbrief

Wie die Idee entstand

Fehler und Krisen

Learnings und Tipps für neue Gründer*innen

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Das Startup Moss bietet seinen Kund*innen digitalisierte Lösungen zum Verwalten ihrer Finanzen an. Co-Founder und CEO Ante Spittler spricht mit uns über die Gründung – von der Idee bis zum erfolgreichen Business Case.


Am Anfang von jedem Startup steht eine Idee. Und jemand, der mutig genug ist, sie unternehmerisch umzusetzen. Es gibt vieles, das Startup-Gründer*innen verbindet und manches, das sie unterscheidet. In der Interview-Reihe “10 Fragen an …” stellen wir Gründerpersönlichkeiten aus unserem nugrow-Partner- und Kooperationsnetzwerk vor.

Ante Spittler ist Co-Founder und CEO von Moss, einer Tool-Lösung für ganzheitliches Ausgabenmanagement. Zusammen mit Stephan Haslebacher, Ferdinand Meyer und Anton Rummel gründet er das FinTech 2019. Die gemeinsame Vision: die Finanzverwaltung kleiner und mittelständischer Unternehmen transformieren.

Nach nur zwei Jahren ist Moss mit einer Unternehmensbewertung von 225 Millionen Euro und einem mehr als hundertköpfigen Team weit oben in der deutschen FinTech-Landschaft angekommen. Was lässt sich aus der Wachstumsgeschichte vom Startup Moss lernen? 10 Fragen an Ante Spittler.

Startup-Steckbrief:

Name: Moss

Gründungsjahr: 2019

Standort: Berlin

Branche des Tools: Financial Services

Kurzbeschreibung des Tools: Ganzheitliche Plattform für Unternehmensausgaben inklusive Firmenkreditkarten. Alle Ausgaben lassen sich mit Moss digital an einem Ort managen und Finanzprozesse intelligent optimieren.

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10 Fragen


1. Wie seid ihr auf die Idee für Moss gekommen?


Die Idee begann in einem früheren Startup. Wir hatten damals hohe Marketingausgaben und fanden keine Firmenkreditkarte, die uns weiterhalf. Entweder waren die Ausstellungszeiten sehr lang oder die Limits nicht hoch genug.

Also starteten wir mit unseren privaten Kreditkarten, die für alle Zahlungen in der Firma herhielten. Das war aus Compliance-Sicht nicht optimal. Hinzu kam der Stress, hinterher die Belege zu suchen. Bis wir eine Bankkarte mit vollständig hinterlegter Sicherheit hatten, war das ein zäher Prozess.


Als wir später auf Investorenseite wechselten, fiel uns auf, dass fast jede*r andere Gründer*in dasselbe Problem hat. Wir sahen uns im Markt nach interessanten Investment-Optionen um, fanden aber kein passendes Team. An diesem Punkt hatten wir selbst schon eine große Passion für das Thema entwickelt und sagten: „Hey, lass uns das selbst vorantreiben!“


2. Welche verschiedenen Skills braucht es für einen erfolgreichen Start?


In der Anfangsphase fehlen viele Informationen. Da ist es wichtig, das Problem systematisch zu umrunden, um zu gewissen Thesen zu gelangen. Man braucht eine gesunde Mischung aus Strukturiertheit und Umsetzungsstärke. Und die Fähigkeit, Idee und Mission sehr gut zu vermitteln. Das ist das A und O in Gesprächen mit Investor*innen und auch beim Recruiting.


Empfehlenswert ist ein starkes MVP-Denken. Damit meine ich den Ansatz, mit dem Minimum Viable Product zu starten. Das stellt sicher, dass das Projekt nicht überdimensioniert wird, sondern einen klaren Scope hat.

So sind wir schnell mit einem Produkt gestartet, das nur wenige ausgewählte Features hatte, aber absolut ausreichend war, um den nächsten Meilenstein zu erreichen.


3. Kannst du die Idee hinter Moss in fünf Sätzen beschreiben?


Mit Moss bieten wir eine All-in-one-Plattform, mit der sich Unternehmensausgaben ganzheitlich managen lassen. Unternehmen geben Kreditkarten ganz flexibel an Mitarbeiter*innen heraus, steuern die Budgets flexibel und behalten jederzeit die Kontrolle. 

Alles ist verbunden über eine SaaS-Plattform, die sämtliche Workflows einer Finanzabteilung digitalisiert und optimiert. Der gesamte Prozess von der Ausgabe über die Vorkontierung bis zum Export an den/die Steuerberater*in wird vereinheitlicht.

Für Unternehmen mit einem höheren Liquiditätsbedarf bieten wir zudem höhere Kartenlimits und attraktivere Zahlungsziele als herkömmliche Anbieter.

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4. Woran merkt man als Gründer*in, dass der Zeitpunkt für die erste Finanzierungsrunde gekommen ist?


Je nachdem, wie viel Kapital das Unternehmen braucht, kann das sehr unterschiedlich sein. Meine Empfehlung wäre eher, früher Kapital aufzunehmen, um die erste Phase zu beschleunigen. Nur mit ausreichend Kapital schafft man die Ressourcen, um Fahrt aufzunehmen. Dadurch lernt man auch früher, ob die Idee überhaupt funktioniert oder nicht.


5. Gute Kontakte sind bei der Startup-Gründung entscheidend, heißt es oft. Wie war das bei euch?


Das Startup-Geschäft basiert wie kaum ein anderes Business auf Vertrauen. Investor*innen vertrauen dir, dass du gute Arbeit leistest und das Unternehmen mit den richtigen Entscheidungen nach vorne bringst.

"Es braucht Vertrauen in das Team, in das Modell und in den Markt."
Ante Spittler

Natürlich hat es geholfen, dass wir viele Investor*innen schon kannten. Das ist vergleichbar mit einem Bewerbungsgespräch: Kontakte können dir die Tür öffnen, dass du das Gespräch überhaupt erst bekommst. Worauf es am Ende ankommt, ist, dass du hart arbeitest und mit deiner Idee überzeugst.


6. Was hättest du gern gewusst, bevor du Moss gegründet hast? Was ist dein wichtigstes Learning aus dieser Zeit?


Das FinTech-Geschäft ist deutlich komplexer, als man anfangs denkt — gerade im regulierten Geschäft. Es braucht mehr Zeit als in anderen Branchen, um Kooperationen anzubahnen und Produkte auf das gewünschte Level zu bringen.

Eine weitere Erkenntnis ist, wie dynamisch sich ein Wettbewerbsumfeld über die Zeit verändern kann. Wenn man startet, hat man diese Momentaufnahme. Im Grunde zählt aber, wo deine Konkurrenz steht, wenn du dein erstes Produkt in sechs bis neun Monaten auf den Markt bringst.

Dieser Weitblick motiviert, noch schneller zu sein. Auch wenn wir mit Moss schon sehr schnell unterwegs sind.


7. Moss befindet sich auf starkem Wachstumskurs. Wie gewinnt ihr die richtigen Mitarbeiter*innen für eure Mission?


Generell gibt es kein besseres Investment, als die besten Talente für sich zu gewinnen. Wir haben dafür einen kurz getakteten Prozess mit sehr klar definierten Touchpoints. Es geht darum, möglichst viele Eindrücke aus verschiedenen Perspektiven zu sammeln und Kandidat*innen mit hoher Geschwindigkeit einzustellen.

"Je länger sich ein Bewerbungsprozess zieht, desto unwahrscheinlicher ist, dass er erfolgreich ist."
Ante Spittler

Wichtig ist es auch hier, Bewerber*innen die Mission und Vision gut zu vermitteln. Wir haben bei Moss ein Umfeld geschaffen, in dem die Leute selbstbestimmt arbeiten, egal ob zu Hause, im Office oder theoretisch von jedem Land der Welt. Man hat hier die Möglichkeit, ein Produkt weiterzuentwickeln, das vielen Menschen die tägliche Arbeit leichter macht. Man arbeitet an etwas, das man sehen und auf das man stolz sein kann.


8. Du bist Gründer, warst selbst auf Investorenseite – welche Ratschläge hast du für Gründer*innen, die mit ihrem Startup noch am Anfang stehen?


  • Absolut empfehlenswert ist es meiner Erfahrung nach, in Teams zu arbeiten. Mit zwei, drei oder vier Gründer*innen. Man kann Themen deutlich schneller nach vorne bringen. Man hat ein größeres Sounding-Board, kann die Kompetenzen besser verteilen und deckt mehr Bereiche ab.
  • Das Zweite ist: Sich von vornherein einzustellen auf gute und schlechte Tage. Hindernisse werden kommen. Und hoffentlich auch die Erfolge. Aber was auf jeden Fall kommt, sind Hürden und da hilft es, eine Augen-zu-und-durch-Mentalität aufzubauen.
  • Das Dritte ist: Den Plan nicht über-optimistisch zu gestalten. Oft unterschätzt man Kosten, Zeit und Aufwand. Deshalb lohnt es sich immer wieder, den Plan auf Machbarkeit zu überprüfen. Wenn nachher Kapital oder Zeit fehlt, um einen Meilenstein zu erreichen, riskiert man das Ende des Projekts. Das muss man gut managen.
  • Außerdem hilft es, viel mit Externen zu sprechen, gerade auch mit Investor*innen. Einfach um zu verstehen, welche Fragen sie stellen und sich selbst Gedanken zu machen, wie man die Fragen im Daily Business beantwortet. Wenn sich Fragen häufen, ist das kein Zufall. Da erkennt man Punkte, die man lösen muss.


9. Welche anderen Unternehmer*innen inspirieren dich?


Was mich inspiriert, sind Menschen, die eine starke, lebenslange Begeisterung für ein Thema aufbauen. Die ihren Job nicht als Verpflichtung ansehen, sondern als Möglichkeit, sich zu entfalten. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass diese Leute glücklicher sind. Dass sie bessere Ergebnisse erzielen und es ihnen leichter fällt, Privates und Berufliches zu verbinden.

Da könnte ich auch einzelne Namen anpinnen. Ich denke da an viele Investor*innen, die wirklich dafür brennen, was das Beste für ein Unternehmen ist.

Genauso inspirierend sind die Gründer*innen, die es schaffen, über Jahre durch alle Hochs und Tiefs zu gehen. Einige von ihnen sind in den letzten Jahren mit ihren Startups zu Unicorns gewachsen. Diese Reise so hinzubekommen, ist eine starke Leistung. Solche Lebenswerke haben für mich Vorbildcharakter.


10. Über welche Meldung über Moss würdest du dich in fünf Jahren am meisten freuen?


Das wäre ein Leitartikel über den Börsengang von Moss. Ich würde mich aber nicht nur wegen des Events freuen. Vielmehr wäre es das Resultat aus gewissen Erfolgen und das Ergebnis der harten Arbeit unseres gesamten Teams.

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