10 Fragen an… Mateo Freudenthal von Honestly
Startup Steckbrief
Wie die Idee entstand
Fehler und Krisen
Warum honestly die Arbeitswelt verändert
Honestlys Zukunft

Beim Startup Honestly ist der Name Programm. Mateo Freudenthal ist Co-Gründer und Geschäftsführer von dem Employee-Feedback-Tool und erzählt im Interview von der über neunjährigen Reise von Honestly. Wie verändern Surveys Mitarbeiter*innenbindung, als auch Employer Branding? Findet es heraus.
In der Interview-Reihe “10 Fragen an …” stellen wir Gründungspersönlichkeiten aus unserem nugrow-Partner- und Kooperationsnetzwerk vor. Denn ganz nach dem Motto “From Founders For Founders” wollen wir euch einen Blick hinter die Kulissen von Startups aus der SaaS-Tool-Branche Deutschlands gestatten.
Mateo Freudenthal gründet schon 2012 mit Pascal Klein, Sven Bläse und Sebastian Wenzel das Startup Honestly, mit der Mission Mitarbeiter*innen ein neues Sprachrohr am Arbeitsplatz zu schaffen. Die SaaS-Anwendung ermöglicht es Teams per Web, E-Mail, mobile App oder QR-Code anonymes Employee-Feedback zu hinterlassen und so den freien Diskurs im Unternehmen hochzuhalten.
Was lässt sich also aus der Reise vom Startup Honestly mitnehmen? 10 Fragen an Mateo Freudenthal.
Startup-Steckbrief:
Name: Honestly
Gründungsjahr: 2012
Standort: Köln
Branche des Tools: HR Tech / Mitarbeiter*innenbefragung
Kurzbeschreibung des Tools: Schnelle und unkomplizierte Mitarbeiter*innenbefragungen für deutschsprachige Teams mit mindestens 100 und maximal 5000 Mitarbeiter*innen.

10 Fragen
1. Hallo Mateo! Wer ist Honestly und wofür steht ihr?
Wir wollen Arbeit erfüllend machen. Menschen sollen ihre Arbeitsstätten als Orte ihrer persönlichen Erfüllung sehen.
Viele Unternehmen haben erkannt, das sie über eine erfüllenden Arbeitsplatz einen USP auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt besetzen können und wollen diese Position einnehmen.
Wir helfen, mit Honestly, genau dabei – auf den Puls der Mitarbeitenden zu hören und genau zu wissen, welche Maßnahmen den besten Effekt hätten. Ein Beispiel dafür, wie wir dieses Employee-Feedback umgesetzt haben, ist unsere automatisierte Pulsbefragung.
2. Honestly gibt es jetzt schon fast zehn Jahre. Wie entstand die Idee zum Employee-Feedback-Startup?
Wir haben im Jahr 2012 Honestly gegründet. Damals wollten wir Umfragen so einfach wie möglich machen. Wir fanden es einfach unterirdisch, wie diese meist noch aussahen und stattfanden.
Anfang 2018 haben wir dann erst das entdeckt, was uns heute eigentlich ausmacht: Damals haben wir dank des Feedbacks unserer Kund*innen unsere erste Employee-Engagement Lösung gelauncht.
3. Wie seid ihr auf den Markennamen Honestly gekommen?
Honestly ist einfach der passendste Name für ein Employee-Feedback-Unternehmen, den es geben kann. Interessant ist das wir zunächst mit der honestly.de gestartet sind und erst im Laufe der Jahre erst die honestly.com von einem US-Konzern abkaufen konnten.

4. Wie habt ihr euer Tool in die Realität umgesetzt und wie habt ihr es finanziert?
Zunächst mussten einige anfänglichen Hindernisse überwunden werden. Wir waren sehr jung und naiv als wir gegründet haben. Ich denke sich zu erden und zu “alignen”, das war für uns die größte Herausforderung. Mittlerweile fühlt sich alles natürlich an – das war lange nicht so.
Wir sind als Gründerteam heterogen aufgestellt und konnten damals viel selber machen. Wir hatten dann noch Glück die richtigen Mentor*innen, Partner*innen und Kund*innen zu gewinnen.
Danach haben wir Business Angels mit an Board genommen, die uns inhaltlich wie auch mit finanziellen Mitteln beim Aufbau des Unternehmens unterstützt haben.
5. Welche Fehler habt ihr zu dieser Zeit gemacht, die euch so heute nicht mehr passieren würden?
- Wir haben oft in Silos gearbeitet, obwohl wir so klein waren. Wir konnten schon nach kurzer Zeit die Entscheidungen nicht verstehen, die der andere gemacht hat.
- Es wurde viel zu wenig Geld von unseren Kund*innen verlangt.
- Bei Honestly haben wir zu viele verschiedene Kund*innen angenommen und konnten uns dadurch nicht auf ein Problem fokussieren.
- Wir haben lange komplett auf Strategie verzichtet und nur Umsetzung gemacht.
6. Wieso glaubst du, dass Honestly etwas in der Arbeitswelt verändern kann?
Wir sehen, dass unsere Kund*innen anhand der Ergebnisse, die sie bekommen, Mitarbeitende länger halten können. (Employer Branding) Das schaffen sie dadurch, indem sie ihren Mitarbeitenden zuhören und Prozesse einleiten, die einen erfüllenden Arbeitsplatz ermöglichen.
Wenn wir uns zum Beispiel Krankheitstage in Deutschland anschauen, dann sagt die AOK, dass circa 50% davon auf Unternehmenskultur zurückzuführen sind. Wir haben also die Möglichkeit die Krankheitstage in Deutschland um 50% zu reduzieren.
“Wir haben also die Möglichkeit die Krankheitstage in Deutschland um 50% zu reduzieren.”
Mateo Freudenthal
Ich finde diesen Gedanken sehr spannend.

7. Gibt es Kund*innen, auf die ihr besonders Stolz seid?
Wir sind auf alle unsere Kund*innen stolz.
Besonders stolz bin ich persönlich aber auf OMR und Bitkom. Denn die beiden Unternehmen stehen für die Innovation und Digitalisierung in Deutschland, wie keine anderen. Wenn sie auf uns setzen, dann bedeutet es mir, als Gründer, etwas!
8. Wenn du jungen, angehenden Gründer*innen drei Tipps mitgeben könntest – welche wären das?
- Redet über eure Ideen!
- Viele angehenden Gründer*innen denken, dass sie die ganz besondere Idee haben und reden mit niemanden drüber. Dadurch setzen sie oft sehr wenig durchdachte (da nicht “gechallenged”) Ideen um und scheitern grandios.
- Macht euch klar wie euer Geschäftsmodell aussieht!
- Uns war am Anfang nicht ganz bewusst, von wem wir Geld bekommen würden. Das hat dazu geführt, dass wir lange gebraucht haben, um neben einem tollen Produkt auch ein tolles Geschäftsmodell zu haben.
- Alignment schaffen!
- Aligned das Team so oft es nötig ist. Am meisten wird aber das Gründer*innenalignment und das Investor*innenalignment übersehen. Nur wenn alle immer in die gleiche Richtung pushen, kann auch mit der maximalen Kraft das Unternehmen in die richtige Richtung gepusht werden.
9. Welche anderen Unternehmer*innen inspirieren dich heute?
Ich persönlich finde ja Marc Benioff von Salesforce mega inspirierend. Er hat einfach die komplette Software-Branche herausgefordert in die Cloud zu gehen und gewonnen.
Aus Deutschland bewundere ich meinen ehemaligen Entrepreneur-Professor, Götz Werner. Die geschaffene Unternehmenskultur des Drogerieriesen ist beeindruckend. Allen voran Sog statt Druck als Mittel zu nutzen.
Als meine Vorbilder würde ich sie aber nicht bezeichnen, denn als Gründer*in muss jede*r seinen eigenen Weg gehen.
10. Wo siehst du Honestly in der Zukunft stehen?
Wir sehen uns, als eines der führenden Unternehmen in der Employee-Feedback-Branche im deutschsprachigen Raum (DACH).
Wenn wir außerdem dazu beitragen können, das Arbeit weniger Menschen krank macht, dann würde ich sagen ist unser Ziel erreicht.
